Der ständige Drang nach Essen

Hast Du Dich auch schon manchmal gefragt, warum Du ständig zum Kühlschrank gehst und nicht aufhören kannst zu essen? Du isst und isst und fühlst Dich trotzdem nicht satt. Gleichzeitig legst Du an Gewicht zu, wirst unzufrieden und greifst aus lauter Verzweiflung wieder zum Essen – ein frustrierender Teufelskreis.

Grund dafür können Deine Hormone GHRELIN und LEPTIN sein. Das Hormon Ghrelin sorgt dafür, dass Du Hunger bzw. Appetit bekommst. Es wird vor allem in der Magenschleimhaut gebildet. Leptin, was hauptsächlich in den Fettzellen produziert wird, sagt Dir: „Stopp, Du bist satt! Du kannst jetzt aufhören zu essen.“

Damit diese Kommunikation reibungslos verläuft, ist es ganz wichtig, dass diese zwei Hormone im Gleichgewicht sind. Ist das nicht der Fall, besteht häufig ein Leptinmangel bzw. eine Leptinresistenz. Davon sind vor allem Übergewichtige betroffen, da sie über eine Vielzahl von Fettzellen verfügen. Diese produzieren so viel Leptin, dass die Zellen darauf irgendwann nicht mehr reagieren. Dadurch erhält das Gehirn keine Sättigungssignale mehr. Die Folge ist, dass Du über den persönlichen Kalorienbedarf isst und Deine Pölsterchen unaufhaltsam wachsen.

Aber auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann das Gleichgewicht der Hormone Ghrelin und Leptin gestört sein und eine schnelle Sättigung verhindern. Darum nehmen Betroffene bei dieser Erkrankung sehr häufig zu.
Ein Grund für das Leptin-Chaos

Leptin kann nicht richtig arbeiten, wenn sich zu viele Blutfette, so genannte Triglyceride, im Blut befinden. Diese blockieren die Sättigungssignale von Leptin an das Gehirn. Zu hohe Triglycerid-Werte entstehen unter anderem durch:

  • Fast Food
  • Stark verarbeitete Lebensmittel (Wenn die Zutatenliste einem Roman gleicht – am besten Finger weg!)
  • Schnell verfügbare Kohlenhydrate (z.B. süße Teilchen und Laugenbrezel vom Bäcker, Pizza, Pasta und weißer Reis, Süßigkeiten, Softgetränke, Alkohol etc.)
  • Sämtliche Zuckerarten, allen voran FRUCTOSE!


Zu viel Fructose schadet Deinem Hormonhaushalt

Fructose ist eine Zuckerart, die sich natürlicherweise in frischem und getrocknetem Obst, aber auch in Honig, Agavendicksaft und vielen stark verarbeiteten Nahrungsmitteln befindet. Nun ist es aber so, dass Fructose nicht – wie ihre Schwester Glucose – von Insulin reguliert und im Körper verteilt wird, sondern direkt in die Leber wandert. Dort wird sie in Fettsäuren, z.B. in das o.g. Triglycerid, umgewandelt. Von dort aus gelangen die Triglyceride in Dein Blut, wo sie die Sättigungssignale zum Gehirn stören bzw. unterbinden. Nimmst Du zu viel Fructose zu Dir, kann es sogar dazu führen, dass sie in der Leber zu Fett umgewandelt wird und sich daraus eine Fettleber entwickeln kann.

Die vielen Namen der Fructose

Die Nahrungsmittelindustrie macht es ganz geschickt, wenn Sie Deinen „süßen Zahn“ befriedigen und abhängig machen möchte. Sie stellt z.B. aus Mais ein sehr preiswertes Zuckerkonzentrat (Glucose-Fructose-Sirup = GFS) her, packt es zu Hauf in verschiedenste Produkte und gibt ihm wohlklingende Namen. Diese können z.B. lauten:

  • Fruchtzucker
  • Fructose-Sirup
  • Fructose-Glucose-Sirup
  • Maissirup
  • Fruchtzucker
  • Natürlicher Zucker

Hormonelles Gleichgewicht und schnelle Sättigung

Es gibt verschiedenste Maßnahmen, Dein Leptin-Ghrelin-Gleichgewicht wiederherzustellen und Dich länger satt zu fühlen, z.B.:

  • Starte Deinen Tag mit einem Frühstück, das ballaststoff- und proteinreich ist, z.B. Rührei oder Gemüse-Omelett, Saatenbrot mit Avocado
  • Iss Dich zu den Hauptmahlzeiten satt (v.a. Gemüse gepaart mit hochwertigen Proteinen und guten Fetten).
  • Vermeide Snacks, denn die wirken sich negativ auf Deinen Blutzuckerspiegel aus und fördern Heißhungerattacken. Besser sind Essenpausen von mindestens 3-5 Std.
  • Finger weg von süßen Smoothies, Softdrinks, Säften und Alkohol, da sie viel zu viel Zucker enthalten.
  • Versorge Dich gut mit Omega-3-Fettsäuren, weil Du mit deren Hilfe der Leptin-Resistenz entgegenwirken kannst. Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise in fettem Fisch (z. B. Lachs) und auch in Avocado und Nüssen enthalten. Ich empfehle zusätzlich, Omega-3-Fettsäuren (z.B. in Form von hochwertigem Algenöl) zu supplementieren.
  • Schlaf gut und ausreichend, denn Schlafmangel macht hungrig. Man hat herausgefunden, dass jede fehlende Stunde Schlaf zu 5 Prozent mehr Ghrelin (Appetit- bzw. Hungergefühl-Hormon) und zu 5 Prozent weniger Leptin (Sättigungshormon) führt.
  • Vermeide Stress und gönn Dir tagsüber Pausen. Das fördert Dein hormonelles Gleichgewicht.
  • Such Dir eine Bewegung, die Dir Freude bereitet, was ebenfalls gut für Deinen Hormonhaushalt ist. Zudem isst Du in dieser Zeit nichts, sondern verbrennst sogar noch Kalorien.

Du siehst, es bedarf keiner komplizierten Dinge, um ein gutes Gleichgewicht zwischen dem Appetit-Hormon Ghrelin und dem Sättigungshormon Leptin herzustellen. Wichtig ist, dass Du jeden Tag gut für Dich sorgst und Deinem Körper gesunde, frische Lebensmittel, Bewegung und Ruhezeiten gönnst.

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